Pflanzen des Jahres 2025

Wie jedes Jahr wählten verschiedene Organisationen, Institutionen und andere ihre Pflanze des Jahres 2025: beispielsweise die Blume des Jahres, die Staude des Jahres, den Baum des Jahres, die Arzneipflanze des Jahres, die Giftpflanze des Jahres und viele andere. Meist geht es darum, das Augenmerk von GärtnerInnen, KonsumentInnen und Öffentlichkeit auf Pflanzen zu lenken, die gefährdet oder zu wenig bekannt sind oder nicht genug wertgeschätzt werden. Meist sind es Aspekte des Naturschutzes, der Artenvielfalt und des Klimawandels, manchmal aber auch die wenig bekannte Gefährlichkeit einiger Pflanzenarten unter bestimmten Bedingungen.

Hier die wichtigsten Pflanzen des Jahres 2025 und von wem sie jeweils als solche bestimmt wurden:

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Kaukasus-Vergissmeinnicht
Das Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) ist eine frostverträgliche Staude, die im März nach einer kurzen Ruhezeit alljährlich frisch austreibt. Über den bodenbedeckenden, großen herzförmigen Blättern werden die zahlreichen kleinen Blüten gebildet, die denen von Vergissmeinnicht (Myosotis) und Gedenkemein (Omphalodes) ähneln – man kann sie jedoch anhand der Größe und Form der Blättern gut voneinander unterscheiden.

Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla)
Das Kaukasus-Vergissmeinicht (Brunnera macrophylla) wurde vom Bund Deutscher Staudengärtner (BDS) zur Staude des Jahres 2025 gewählt.
Das Wald-Vergissmeinnicht lässt sich gut anhand der Blätter vom Kaukasus-Vergissmeinicht unterscheiden.
Das Wald-Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica) lässt sich anhand der Blätter gut vom Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) unterscheiden.

Das Kaukasus-Vergissmeinnicht mag halbschattige bis schattige Plätze und humusreichen, leicht feuchten Boden. Es blüht in der Zeit von April bis Juni in Blau oder Weiß. Nach der Blüte sind auch die Blätter ein Hingucker. Je nach Sorte sind sie nicht einfarbig grün, sondern gemustert, beispielsweise hell gerändert, haben weiße Punkte oder einen silbrigem Glanz, wodurch das Kaukasus-Vergissmeinnicht auch nach der Blüte einen schattigen Standort noch aufhellen kann. Die Staudensichtung hat zudem gezeigt, dass besonders die dickblättrigen Sorten von Schnecken verschmäht werden, was an manchen schattigen Plätzen hilfreich sein kann.

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Sumpf-Blutauge
Die Loki-Schmidt-Stiftung hat das Sumpf-Blutauge (Comarum palustre) zur Blume des Jahres 2025 gewählt. Sie will damit die Aufmerksamkeit auf die gefährdeten moorigen Ökosysteme legen sowie deren Bedeutung für Pflanzen und Tiere, aber auch für uns Menschen lenken.

Sumpf-Blutauge (Comarum palustre)
Das Sumpf-Blutauge besiedelt Niedermore und Zwischenmoore sowie nasse, zeitweilig überflutete Torf- und Schlammböden. Es steht wegen seiner Spezialisierung auf den stark bedrohten Lebensraumtyp Moor in vielen Regionen auf der Roten Liste. (Bild: PublicDomainPictures/Pixabay)

Blattkohl
Blattkohl wurde vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) zum Gemüse des Jahres 2025 und 2026 ernannt.

Der bei uns am häufigsten genutzte Blattkohl dürfte der Grünkohl (Brassica oleracea var. sabellica) sein.

Aber was ist Blattkohl überhaupt? Blattkohl werden laut VEN die Sippen der Brassica-oleracea-Gruppe genannt, die zur Erntezeit einen unverzweigten Spross mit Blattschopf haben. Das sind beispielsweise Grünkohl, Markstammkohl, Palmkohl, aber auch Kohlrabi (Brassica oleracea var. gongylodes) dessen wertvolle Blätter es unbedingt verdient haben, ebenfalls verwendet zu werden).

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Rot-Eiche
Die Rot-Eiche (Quercus rubra), auch Amerikanische Spitzeiche genannt, ist ein schnellwüchsiger, widerstandsfähiger Baum, der bis zu 400 Jahre alt werden kann, wobei er eine Höhe von bis zu 25 m erreicht (in seltenen Fällen sogar 35 m). Die attraktiven gelappten Blätter färben sich im Spätherbst leuchtend rot, was den amerikanischen Fremdling zunächst vor allem als auffälligen Parkbaum interessant machte. Heute steht die Rot-Eiche für Resilienz und nachhaltige Forstwirtschaft, weil sie mit dem Klimawandel besser zurechtzukommen scheint. Sie gilt zudem als widerstandsfähiger gegen Schädlinge und hat eine höhere Schattenverträglichkeit als die heimischen Eichenarten.

Die Rot-Eiche wurde von der Dr. Silvius Wodarz Stiftung und dem Verein Baum des Jahres zum Baum des Jahres 2025 gekürt.

Roteiche: Blätter, Eicheln
Die Fähigkeit der Rot-Eiche, auch auf trockenen Standorten zu gedeihen, macht sie zu einem wichtigen Bestandteil holzwirtschaftlich genutzter Wälder in Zeiten des Klimawandels. (Bild WikimediaImages/Pixabay)
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Linde (Sommerlinde, Winterlinde)
Sommer- und Winterlinde (Tilia platyphyllos & Tilia cordata) wurden von NHV Theophrastus, nhv-theophrastus.de, zur Heilpflanze des Jahres 2025 erklärt.

In der Pharmakologie werden die getrockneten Blütenstände verwendet. Ihre Hauptinhaltsstoffe sind Flavonoide, Schleime und ätherisches Öl. Lindenblütentee wird traditionell bei Erkältungen eingesetzt.

Linde: Blätter und Früchte
Blätter und Früchte der Linde (Bild vektator/Pixabay)

Gemeine Schafgarbe
Der Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde hat die Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium) zur Arzneipflanze des Jahres 2025 ernannt.

Ihre Heimat hat die Korblütlerpflanze in Eurasien sowie Nord- und Mittelamerika. Die sehr winterharte und insektenfreundliche Pflanze besiedelt bevorzugt nährstoffreiche Wiesen, Weiden (Schafe lieben ihre Blätter), Halbtrockenrasen sowie Acker- und Wegränder.

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Das Kraut und die Blüten der Schafgarbe enthalten ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide, was die Menschen seit Jahrtausenden heilkundlich zu nutzen wissen. Bereits im ersten Jahrhundert wurde die Pflanze in der Arzneimittelkunde des griechischen Arztes Dioskurides zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Seit dem Mittelalter gilt die Gemeine Schafgarbe als bewährtes Mittel bei Wunden, Verdauungsbeschwerden und Frauenleiden.

Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium)
Die Gemeine Schafgarbe besiedelt neue Flächen (Pionierpflanze), ist Stickstoffanzeiger, Wild-, Weide- und Gartenpflanze und eine seit Jahrtausenden geschätzte Heilpflanze.

Cashewbaum
Der Cashewbaum (Anacardium occidentale) wurde vom Botanischen Sondergarten Wandsbek zur Giftpflanze des Jahres 2025 gekürt. Der Baum hat seine Heimat in Brasilien, wird inzwischen jedoch in Afrika, Asien, Lateinamerika und Indien in Plantagen kultiviert.

Cashewbaum mit Cashewäpfeln (Scheinfrüchte) und heraushängenden Cashewkernen mit Schale
Cashewbaum mit Cashewäpfeln (Scheinfrüchte) und heraushängenden Cashewkernen mit Schale. (Foto Emidie/Pixabay)

Wer rohe Cashewkerne mit Schale isst, kann von heftigen Bauchschmerzen geplagt werden. Auch die Haut kann allergisch reagieren mit Symptomen wie bei Verbrennungen zweiten Grades. Bei dem geringsten Verdacht einer Vergiftung sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Cashewkerne in Lebensmittelqualität
Die meisten von uns kennen nur die hellen, schmackhaften Cashewkerne aus dem Lebensmittelhandel, die gesundheitlich unbedenktlich sind.

Anders sieht es bei Cashewkernen mit Schale im rohen Zustand aus: Rohe Cashewsamen enthalten unter anderem das Öl Cardol, welches unverträglich ist und die Schleimhäute angreift. Bevor die Nusskerne als verzehrbereit in den Handel kommen, wird die äußere Schale, die den höchsten Cardol-Gehalt enthält, entfernt. Danach werden die Nüsse entweder geröstet oder gedämpft. Durch diese Verfahren wird das giftige Cardol unschädlich gemacht.

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Glockenblume
Zur Wildbienenpflanze des Jahres 2015 wurde die Wiesen-Glockenblume (Campanula patula) von Bioland und Naturgarten e. V. gekürt.

Breitblättrige Stendelwurz
Die Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine), eine kämpferische heimische Orchidee, wurde vom Bochumer Botanischen Verein zur Stadtpflanze des Jahres 2025 ernannt. Sie erobert viele Nischen in der Stadt wie Bordsteinränder, Baumscheiben, Brachflächen und Gärten und macht sie zu ihrem Lebensraum.

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Essbare Blüten

Borretsch

Borretsch – nicht nur ein Gewürz, sondern auch eine Zierde im Beet, Balkonkasten und auf dem Tisch

Essbare Blüten sind im Trend. Sie bereichern den Speiseplan und erhöhen den Genuss vieler Speisen nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich. Die Auswahl ist groß, hier einige Beispiele (letzte Aktualisierung am 25.02.2025)

Blüten oder Blütenblätter lassen Speisen noch appetitlicher aussehen und verleihen ihnen geschmacklich eine besondere Note – beispielsweise als Blüten oder Blütenblätter im Salat, Blütenblätter über Speisen gestreut, Blüten als essbare Dekoration auf dem Teller, Blüten oder Blütenblätter in Eiswürfeln eingefroren, als in Blütenblätter gewälzte Kräuterbutter und sogar gefüllte Blüten. Pflanzen mit essbaren Blüten sind (wie andere essbare Pflanzen) auch Teil von Permakultur Waldgärten/Speisegärten.

Essbar sind beispielsweise die Blüten von

  • Kapuzinerkresse (Tropaeolum)
    Der Geschmack ist kresseartig scharf. Die Knospen können wie Kapern eingelegt werden. Die geöffneten Blüten sind unschlagbar als essbare Dekoration, wenn es darum geht, natürliche Frische zu vermitteln, sowie als appetitliche Würze im Salat. Kapuzinerkresse kann man sehr gut selbst aussäen und heranziehen.

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  • Duftsteinrich, Strand-Silberkraut (Lobularia maritima, früher Alyssum maritimum)
    Blüten und Blätter sind essbar und werden über Salate sowie servierfertige Suppen und Eierspeisen gestreut. Sie sind dekorativ, aber als Kreuzblütler auch würzig scharf.

  • Schnittlauch
    Schnittlauch-Blüten

    Schnittlauch-Blüten kann man zur Dekoration verwenden. Zerpflückt lassen sie sich über Speisen streuen.


    Die zerpflückten Blütenstände des Schnittlauchs verleihen Speisen einen Hauch von Zwiebelgeschmack und peppen sie optisch auf. Schmackhaft und dekorativ sind sie beispielsweise über ein Omelett gestreut, in einer Kräuter-/ Blütenbutter oder im Salat.

  • Eisbegonien (Semperflorens-Begonien)
    Die Blüten der Eisbegonien sind etwas für Süßmäuler. Sie haben einen zitronigen Geschmack und passen geschmacklich und farblich gut zu Obstkuchen, Fruchtdesserts, Bowlen etc.

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  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
    Gänseblümchen-Blüten sind nicht nur eine hübsche essbare Dekoration und verleihen mit ihren weiß-gelben Blütenköpfchen jedem Salat und anderen Gerichten eine sommerliche Fröhlichkeit, auch geschmacklich haben sie etwas zu bieten: einen Hauch von Nuss. Die Knospen können in Essig eingelegt werden und dann als Alternative zu Kapern verwendet werden.

  • Borretsch (Borago officinalis) (Bild oben rechts)
    Die blauen Blüten des Borretsch schmecken nach Gurken. Sie sind eine attraktive essbare Dekoration, passen gut in Kräuterbutter oder Salat und machen sich sehr hübsch eingefroren in Eiswürfeln. Allerdings sollte man sie nur in kleinen Mengen genießen (ein 60 kg schwerer Erwachsener maximal 20 bis 25 Blütchen oder ein mittelgroßes Blatt pro Tag).

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  • Holunder (Sambucus nigra)
    Holunderblüten haben einen leicht blumigen Geschmack. Sie werden für Holunder-Sirup und Bowlen verwendet. Traditionell werden die Blütenstände als ganzes auch in Pfannkuchenteig getaucht und in Butterschmalz gebacken.



  • Veilchen, Hornveilchen und Stiefmütterchen (Viola)
    Die Blüten von Veilchen, Hornveilchen und Stiefmütterchen schmecken leicht süß. Sie eignen sich als attraktive essbare Dekoration, und sie passen geschmacklich am besten zu Süßspeisen und Kuchen.





  • Gewöhnliche Stockrose (Alcea rosea)
    Sowohl Blütenblätter als auch Blütenknospen dieser zweijährigen Pflanze können Salaten beigegeben oder als Dekoration von Servierplatten verwendet werden.

  • Ringelblume (Calendula officinalis)
    Die Blütenblätter der Ringelblume eignen sich zum Einfärben von Kuchen und in Reisgerichten als Ersatz für Safran.

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  • Lavendel (Lavandula angustifolia)
    Der blumige Geschmack der hübschen Lavendelblüten macht sie zum Favoriten beim Aromatisieren von Zucker, Einfrieren in Eiswürfel und für die Tischdekoration.

    Blühender Lavendel

  • Rosenblütenblätter (Rosa)
    Essbare Blueten: Rosenbluetenblätter

    Essbar: Rosenblütenblätter


    Aus Rosenblüten lassen sich nicht nur Rosenessenzen gewinnen und zu Parfum verarbeiten, sie sind auch essbar. Die Blütenblätter der Rosen haben ein blumiges Aroma. Sie können kandiert werden oder als Zugabe zu Süßspeisen, Marmelade, Fruchtgelee, Essig, Zucker, Bowle, Likör, Sirup etc. verwendet werden.

  • Taglilienblüten (Hemerocallis fulva, H. aurantiaca und andere)
    Die Knospen und die aufgeblühten Blüten der Taglilie Hemerocallis können (ohne die Staubgefäße) beispielsweise Salaten, Süßspeisen, Eintöpfen, Suppen, Brotbelägen etc. beigegeben oder pikant gefüllt werden.

  • Zucchini- oder Kürbisblüten (Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina)
    Die großen Blüten von Zucchini und Kürbis lassen sich herrlich mit Pikantem füllen oder auch in Pfannkuchenteig frittieren.

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Herkunft der Blüten

Aufpassen sollte man bei der Herkunft der Blüten: Sie sollten aus einem für den Verzehr geeigneten Anbau, am besten von einem zertifizierten Ökobestrieb stammen oder an einem geeigneten Standort gesammelt worden sein. Blumen aus dem Blumengeschäft, Supermarkt, Baumarkt oder dem Gartencenter, die für die Blumenvase oder den Ziergarten bestimmt sind, sind in der Regel nicht nach den erforderlichen Kriterien für Lebensmittel hinsichtlich Rückstände, Keimbelastung angebaut – sie können beispielsweise mit Pestiziden und Stauchemitteln behandelt worden sein.

Salat mit Kapuzinerkresse

Kapuzinerkresse (Blätter und Blüten) verleihen einem bunten Salat pikante Schärfe und unterstreichen seine natürliche Frische.

Am besten sammelt man die Blüten für den Verzehr im eigenen Biogarten, auf dem eigenen Bio-Balkon oder fragt den (Bio-) Gärtner des Vertrauens. Es gibt auch Gärtnereien, die sich auf essbare Blüten spezialisiert haben und bei denen man über das Internet bestellen kann. Das Angebot ist von der Jahreszeit abhängig.

Essbare Blueten: Gänseblümchen

Essbare Blüten: Gänseblümchen punkten auf der Wiese und im Salat.

Wer – im Rahmen der rechtlichen Vorschriften des Naturschutzes – außerhalb seines Garten sammelt, sollte dies nicht an befahrenen Straßen oder Hunde-Gassiwegen tun.

Geerntet werden sollten die essbaren Blüten aus dem eigenen Garten oder in der Natur erst unmittelbar vor der Zubereitung, damit sie frisch sind und möglichst viel Aroma entfalten.

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Der Blogbeitrag „Essbare Blüten“ wurde 2013 veröffentlicht und seitdem mehrmals ergänzt und aktualisiert.

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Spechte im Garten – meistens eine Freude, manchmal eine Herausforderung

Wer freut sich nicht, einen Specht im Garten zu sehen oder sein Klopfen zu hören, zudem einige Arten sehr selten sind. Doch wenn der Specht die neue Hausfassade in ein Spechtappartment verwandelt, das Insektenhotel für Wildbienen und Bienenbehausungen von Honigbienen ausräubert oder Nistkästen der kleineren Gartenvögel besetzt, muss man sich etwas einfallen lassen.

Über Spechte
Gefährdete Spechtarten
Schäden durch Spechte
Lösungen bei Problemen mit Spechten
Porträts der heimischen Spechtarten
Fazit

Über Spechte

Wenn wir von Spechten sprechen, meinen wir meist die Echten Spechte der Unterfamilie Picinae. Sie können sich beim Klettern auf ihre versteiften Schwanzfedern stützen. Daneben gibt es in der Familie der Spechte (Picidae) noch andere Unterfamilien: Wendehälse, Zwergspechte (nur in den Tropen) und Mausspechte.

Buntspecht auf einem Ast - kostenlos von Ginger/Pixabay
Unser häufigster Specht ist der Buntspecht. Eine Freude, wenn man so ein schönes Tier vor die Kameralinse bekommt. Leider verwechselt der Buntspecht manchmal eine gedämmte Hausfassade mit einem hohlen Baum, in dem man prächtig Höhlen bauen kann. (Bildurheber: Ginger/Pixabay)

Spechte sind Bewohner von Laub- und Mischwäldern mit unterschiedlich altem Holz  – sie gelten als Indikatoren für gesunde Wälder mit Alt- und Totholz. Doch wie viele Wildtiere haben sich auch einige Spechtarten ihre Nische im vom Menschen besiedelten Raum einrichten können. So wohnen inzwischen vor allem Buntspecht und Grünspecht auch in der Stadt oder in der Nähe des Menschen.

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Lebensweise

Futter finden viele Spechtarten, indem sie mit Schnabelhieben die Borke von Bäumen nach darunter liegenden Hohlräumen und Faulholz abklopfen, um dahinter lebende Insekten aufzuspüren und die Eignung für den Höhlenbau festzustellen. Einige Arten wie der Grünspecht und der Wendehals suchen ihr Futter, hauptsächlich Ameisen und ihre Puppen, am Boden – zumindest im Sommer.

Spechte tun sich zu festen Brutpaaren sammeln. Sowohl Männchen als auch Weibchen sind am Brüten und Füttern beteiligt. Während manche Arten wie der Buntspecht ihre Nisthöhlen selbst bauen, nehmen andere wie der Grünspecht mit verlassenen Höhlen vorlieb, die sie neu ausstatten.

Zur Kommunikation nutzen Spechte arttypische Rufe, Gesänge und Trommeln. Lautes Trommeln dient der Revierabgrenzung.

Grünspecht auf Blumen-/Unkrautrasen
Grünspechte kann man manchmal auf dem eigenen Rasen beobachten, wo sie Ameisen und deren Larven und Puppen verspeisen. Vor dem kräftigen Schnabel und der bis zu 10 cm langen Zunge eines Grünspechtes ist keine Ameise sicher. Vor allem im Winter können sie jedoch Imkern Probleme machen, wenn sie Bienenbehausungen aufbrechen und plündern.

Ökologische Bedeutung der Spechte

Mit ihrem kräftigen Schnabel hacken einige Spechtarten wie der Buntspecht Löcher in Baumstämme, um nach Nahrung, beispielsweise Totholz bewohnende Insekten zu suchen oder Höhlen als Schutz vor Räubern und als Nisthöhlen anzulegen. Andere Arten wie der Grünspecht suchen nach Ameisen und Insektenlarven im Boden. Spechte sind vielseitig. Es gibt sogar Arten, die sich (zusätzlich) zu Insekten und Würmern auch von Pflanzensaft (Mittelspecht, Dreizehenspecht), Samen und Früchten ernähren.

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Spechte regulieren Insektenpopulationen im Wald, in Parks und Gärten. Einige Spechte legen mehr Höhlen an, als sie selbst benötigen, und schaffen so Lebensraum, Verstecke, Nistplätze für andere Vögel, Fledermäuse, kleine Säugetiere, Insekten, Spinnentiere und andere. Sie sind wichtig für den Erhalt und die Förderung der Artenvielfalt.       

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Gefährdete Arten

Die Abholzung von Wäldern und die Zerstörung von Totholz-Beständen reduzieren den Lebensraum, die Verfügbarkeit von Nahrung und Nistplätzen für die Spechte.

So sind einige Spechtarten inzwischen auf der Roten Liste der Brutvögel (sechste gesamtdeutsche Fassung, veröffentlicht im Juni 2021)

Als stark gefährdete Arten: Grauspecht, Weißrückenspecht

Als gefährdete Arten: Kleinspecht, Wendehals

Als nicht gefährdete Arten gelten Buntspecht, Mittelspecht, Grünspecht, Schwarzspecht und Dreizehenspecht.

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Anpassungsfähigere Arten nehmen bei Mangel an Altbäumen die gedämmte Hausfassade zum Nestbau oder plündern Insektenhotels, Lebenstürme (Kombination von Insektenhotel mit Unterschlupfangeboten für Igel, Vögel, Fledermäuse und andere Kleintiere) sowie die Bienenbehausungen der Imker.

Um die Populationen der Spechte zu erhöhen, müssen Waldgebiete erhalten und wiederhergestellt werden, insbesondere fehlt es an alten Bäumen und Totholzbeständen, die als Lebensraum und Nahrungsquelle dienen.

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Spechte als Schadensverursacher

Gefährdet sind vor allem Hausfassaden, Lebenstürme/Insektenhotels, Nistkästen anderer Vögel sowie Bienenbehausungen von Imkern.

Die meisten Schäden verursachen Buntspechte und Grünspechte

Buntspechte und seltener auch Grünspechte bauen Schlafhöhlen in Hauswandisolierungen, wenn sie diese wegen des hohlen Klangs als geeignet für den eigenen Wohnungsbau halten. Auch für Insektenhotels interessieren sich Buntspechte: Sie ziehen lose Röhren heraus, öffnen sie und angeln mit ihrer langen Zunge die Insekten heraus, um sie zu verspeisen. 

Grünspechte scheinen die häufigsten Plünderer von Bienenbehausungen sein, aber auch Buntspechte und Grauspechte werden von einigen Imkern verdächtigt.

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Schäden durch Spechte verhindern

Grundsätzlich lassen sich Spechte von Geräuschen vertreiben, doch dürfen diese nicht gleichmäßig und vorhersagbar sein. Auch starre Vogelscheuchen haben nur kurz eine abschreckende Wirkung. Die Vögel durchschauen schnell, dass sie nicht gefährlich sind. Besser sind bunte Windräder und alles, was sich unregelmäßig bewegt oder überraschende Laute macht. Einige Betroffene empfehlen Spiegel, spiegelnde oder bunte Flatterbänder sowie große Windspiele aus alten CDs.

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Offensichtlich bevorzugen Spechte bei der Suche nach Nahrung oder Nestbaumöglichkeiten Oberflächen in gedeckten Farben von Hellbraun bis Dunkelbraun, während sie Oberflächen in kräftigem Grün, Blau, Rosa  und Rot meiden. Eine entsprechend gestrichene oder mit buntem Stoff überspannte Oberfläche macht ein Objekt für Spechte uninteressant.

Eine Specht- oder Eulenattrappe oder ein entsprechender Umriss aus Blech, halten Spechte ebenfalls fern, denn sie signalisieren einem zufliegenden Specht „Hier ist schon besetzt“ oder „Hier ist es zu gefährlich. Allerdings besteht auch bei dieser Maßnahme die Gefahr, dass ein Specht, der in der Nähe wohnt, die Scheu verliert.

Straff gespannte Vogelschutznetze aus einem festen Material (1 mm dick, am besten in einer leuchtenden Farbe, beispielsweise in Blau, Maschenweite circa 30 x 30 mm) können Spechte fernhalten. Empfohlen wird eine Maschenweite von 30 bis 50 mm, die Netzkante sollte nicht auf dem Boden aufliegen und muss wegen des langen Schnabel und der langen Zunge der Spechte genügend Abstand zur zu schützenden Oberfläche haben.

Nicht zu empfehlen sind wegen der Verletzungsgefahr für Vögel und andere Tiere dagegen feinmaschige, schlecht sichtbare, ungespannte Netze sowie ein Hasenzaun mit Drahtüberständen, scharfen Ecken oder Kanten.

Schutz für das Insektenhotel oder den Lebensturm

Damit Spechte (oder auch Zaunkönige) nicht das Insektenhotel oder den Lebensturm bei der Suche nach Futter oder für den Höhlenbau zerstören und ausplündern, kann man ein Metallgitter im Abstand von etwa 5 bis 10 cm vor dem Insektenhotel anbringen. Die Maschenweite sollte 2,5 cm x 2,5 cm betragen. Wenn man das Gitter mit einem Scharnier oder Ähnlichem versieht, kann man es jederzeit problemlos aufklappen, wenn ein „Hausputz“ oder Renovierungsarbeiten anfallen.

Statt Metallgitter kann man auch Plexiglas verwenden, wenn man die Seiten offenlässt. Die Wildbienen fliegen um das Plexiglas herum und nehmen den offenen Seitenschlitz, um das Insektenhotel zu besiedeln.  

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Bienenbehausungen („Beuten“) schützen

Wo Spechte in der Nachbarschaft wohnen, sollten Imker vor Wintereinbruch Schutzmaßnahmen ergreifen, um die Bienenbehausungen vor ihnen zu schützen. Besonders Grünspechte sind bei Imkern wegen der Schäden an den Behausungen und den Völkern unbeliebt. Wenn Schnee liegt oder der Boden durchgefroren ist, suchen sie Alternativen zu den Ameisen und Würmern, die sie sonst mit ihrer langen Zunge aus dem Boden fischen. Es hat sich gezeigt, dass die Tiere, wenn sie hungrig sind, die Behausungen aus Holz oder Styropor problemlos aufhacken, um an den Inhalt zu kommen. Und ist der Grünspecht weg, machen die Meisen weiter. Der Schaden für den Imker entsteht nicht erst beim Plündern des Bienenstockes, sondern schon durch das Stören der Bienen in ihrer Ruhe, wodurch die Völker wegen des ungeplanten Energieverbrauchs geschwächt werden und absterben können.

Schützen kann man Beuten, indem man – wie bei den Insektenhotels oben beschrieben – Metallgitter in einem Abstand um die Beute anbringt, bei dem die Vögel mit ihrem Schnabel nicht mehr das Holz erreichen können.

Weitere Tipps, auf den der ein oder andere Imker schwört:

Bienenbehausung in einer Farbe anstreichen, die Spechte nicht sehen oder uninteressant finden: Gelb, Blau oder Rot. Alternativ hatten Imker auch Erfolge, wenn sie die Bienenbehausung mit bunten Tüchern oder einem alten Mantel bedeckten. Wenn Spechte im Jagdradius beispielsweise mit Fett-Körnerfutter (Meisenknödel u. Ä.), Erdnüssen und/oder Flomen gefüttert werden, sind sie nicht auf die Beute aus den Bienenbehausungen angewiesen.

Nistkästen anderer Gartenvögel schützen

Spechte bevorzugen Laubholz, deshalb wählt man am besten Nistkästen aus Nadelholz wie Fichte oder Kiefer. Damit Spechte (oder Eichhörnchen) das Einflugloch der Nistkastens nicht erweitern können, kauft man einen Nistkasten mit Spechtschutz* oder man bringt selbst einen Spechtschutz aus Edelstahl* als Schutz gegen Nesträuber an .

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Hauswand schützen

Vorbeugen ist besser als renovieren müssen. Schon bei der Planung einer Dämmung sollte man sich über spechtsichere Baumaterialien und Ausführungen informieren (Verbundsysteme mit einer glatten Verkleidung aus Metall oder Faserzementplatten, mit Dämmmaterialien gefüllte Ziegel- oder Hohlblocksteine o. Ä.).

Neben den weiter oben genannten allgemeinen Maßnahmen, die Besiedelung einer gefährdeten Wand für Spechte unattraktiv zu machen, kann man Nisthilfen für Mauersegler anbringen, denn diese Tiere werden angeblich von Spechten gemieden.

Auch Fassadenbegrünungen mit ihren Drähten und Spaliergittern und auch das dichte rankende Grün selbst wirken abschreckend auf Spechte, die eine Höhle anlegen wollen.

Haben die Spechte bereits Höhlen in die Wärmedämmung gebaut, sollen diese theoretisch möglichst schnell verschlossen werden. Das Bundesnaturschutzgesetz sagt aber: Vögel dürfen während ihrer Brutsaison von April bis August nicht aus Nisthöhlen im Garten und im oder am Haus entfernt oder vertrieben werden. Die Spechte müssen also bereits ausgezogen und keine anderen Nachmieter eingezogen sein, bevor man tätig wird. Der Landesbund für Vogelschutz (LBVs) rät, Spechtlöcher im Herbst und vor den ersten Nestbauten im Folgejahr zu verschließen. Allerdings: Einfach die Löcher zuzustopfen ist nicht ratsam, denn die Nisthöhlen und eventuelle Gänge müssen gereinigt und neuer Dämmschaum eingebracht werden, bevor man sie tatsächlich verschließt. Wer selbst nicht die Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt, heuert am besten eine Fachfirma an (als da sind: Schädlingsbekämpfungs-, Bau- oder Fassadenkletterer-Unternehmen mit Experten für Holz- und Bautenschutz).

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Porträts der heimischen Spechtarten

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Neun Spechtarten sind in Deutschland heimisch, acht davon sind Echte Spechtvögel, eine gehört zu den Wendehälsen:

Buntspecht, Mittelspecht, Kleinspecht und Weißrückenspecht

Der Buntspecht (Dendrocopos major) ist bei uns die häufigste Art. Mit seinen 23 bis 26 cm Körperlänge ist er etwa so groß wie eine Amsel. Der NABU schätzt den Brutbestand in Deutschland auf 680.000 bis 900.000 Paare. Der Buntspecht besiedelt Laub- und Mischwälder sowie jede Ansammlung von Bäumen, auch in Parks in Großstädten, wenn es ein paar morsche oder abgestorbene Bäume gibt, wo er seine Nisthöhlen anlegen kann und Futter findet. Er ernährt sich von Insekten im Totholz, Beeren, Samen von Nadelgehölzen wie Fichten und Kiefern, dem Angebot in Futterhäuschen und notfalls von Eiern und Jungvögeln. Sein typisches Trommeln ist weit zu hören.

Ähnlich gezeichnet wie der Buntspecht, aber etwas kleiner ist der Mittelspecht (Dendrocoptes medius). Der Bestand wird auf 27.000 bis 48.000 Brutpaare geschätzt, Tendenz zunehmend. Er hält sich bevorzugt in lichtdurchfluteten Laubmischwäldern, Parks und Friedhöfen mit altem Baumbestand auf. Er ernährt sich von holzbewohnenden Insekten, Larven, Früchten, Samen sowie Baumsaft, den er mit seiner Zunge vom Stamm ableckt. Gelegentlich kann man ihn an Futterstellen beobachten.

Der Kleinspecht (Dendrocopos minor) ist ähnlich bunt, aber nur so groß wie ein Spatz. Er ist noch etwas seltener als der Mittelspecht und die Bestandstendenz ist abnehmend. Es gibt ihn zwar bis auf die Nordseeregion und Süddeutschland fast deutschlandweit, jedoch überall nur wenige Tiere. Er lebt in feuchteren Laub- und Mischwäldern sowie in Parks und Gärten mit alten Obstbäumen. Man sieht ihn gelegentlich an Futterstellen, wo er sich Sonnenblumenkerne schmecken lässt. Er ist auf der Roten Liste der Brutvögel von 2021 unter gefährdete Arten aufgeführt.

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Der Weißrückenspecht Dendrocopos leucotos) ist mit bis zu 28 cm Körperlänge der größte, aber auch der seltenste der Buntspecht ähnelnden Arten. Es gibt gerade mal 600 bis 900 Brutpaare in Deutschland. Man findet ihn am ehesten in der Alpenregion, wo er wirtschaftlich ungenutzte Laub- und Mischwälder mit hohem Totholzanteil aufsucht. Er ernährt sich hauptsächlich von holzbewohnenden, aber auch frei lebenden Insekten. An Futterstellen kann man ihn so gut wie nie sehen. Er steht auf der Roten Liste der Brutvögel von 2021 bei den stark gefährdeten Arten.

Grünspecht, Grauspecht, Schwarzspecht, Dreizehenspecht

Der Grünspecht (Picus viridis) erreicht bis zu 36 cm Körperlänge. Er hat ein gelb- bis graugrünes Gefieder, einen breiten roten Scheitel bis in den Nacken und schwarz umrandete Augen. Man sieht ihn gelegentlich auf dem Rasen im Garten hüpfen, aber eigentlich sind Laub- und Mischwälder, Parkanlagen, Friedhöfe, alte Alleen und Obstwiesen sein Zuhause. Als Bruthöhlen nutzt er vorhandene Baumhöhlen in alten Bäumen, die er neu auskleidet. Neue Baumhöhlen baut der Grünspecht oft erst im nächsten Jahr fertig. Seine Leibspeise sind Ameisen, deren Larven und Puppen sowie andere Insekten, Regenwürmer und Früchte. Sein Futter findet er hauptsächlich am Boden, doch bei Nahrungsknappheit im Winter, sucht er auch an Felswänden, Dächern, Hauswänden und Leitungsmasten in den Spalten nach überwinternden Insekten und Spinnentieren. Sein Bestand wird auf 51.000 – 92.000 Brutpaare geschätzt, Trend zunehmend. Er ist nicht gefährdet.

Der etwas kleinere Grauspecht (Picus canus) ähnelt dem Grünspecht, hat aber statt des langen roten Scheitels nur einen roten Stirnfleck und ansonsten einen grauen Hinterkopf. Der Lebensraum überschneidet sich mit dem des Grünspechtes. Er ernährt sich ebenfalls gerne von Ameisen und anderen Insekten. Aber auch Beeren sowie Fett und Sämereien an Futterstellen ziehen ihn an. Sein Bestand liegt bei etwa 9.500 – 13.500 Brutpaaren mit abnehmendem Trend. Er steht auf der Roten Liste der Brutvögel von 2021 bei den stark gefährdeten Arten.

Der Schwarzspecht (Dryocopus martius) ist mit bis zu 46 cm Körperlänge der größte unserer heimischen Spechtarten. Sein Gefieder ist bis auf den roten Scheitel des Männchens beziehungsweise einem roten Fleck am Hinterkopf beim Weibchen durchgehend tiefschwarz. Er ist ein scheuer Bewohner alter Buchen- und Mischwälder, nimmt aber auch mit Nadelwäldern vorlieb, Hauptsache der Wald ist groß und enthält auch alte Bäume. Sein Trommeln ist sehr weit hörbar. Er ernährt sich von Insekten und deren Larven, aber auch Ameisen. Der Bestand des Schwarzspechtes wird auf 31.000 bis 49.000 Paare geschätzt. Er ist nicht gefährdet.

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Der Dreizehenspecht (Picoides tridactylus) hat etwa die Größe eines Buntspechtes, jedoch ist sein Gefieder dunkler schwarz-weiß und im Gegensatz zu den meisten Vögeln hat er nur drei statt vier Zehen. Sein Lebensraum sind die Alpen und der Bayerische Wald, wo er als Nadelholz- und Borkenkäferspezialist gilt. Er entfernt die Rinde toter Fichten, um an die Insekten und deren Larven zu gelangen. Auf seinem  Speiseplan steht auch Baumsaft – um an diesen zu gelangen, hackt er Löcher in die Rinde. Sein Bestand wird auf 900 – 1.300 Brutpaare geschätzt. Er gilt als nicht gefährdet.

Wendehals

Der bis 18 cm große Wendehals (Jynx torquilla) hat keine Ähnlichkeit mit den anderen heimischen Spechten. Schon sein Schnabel ist untypisch kurz, denn er sucht nicht unter Baumrinde nach Futter, sondern im Boden unter Bäumen nach Ameisen, deren Larven und Puppen, die er mit seiner langen Zunge aufnimmt. Mit seinem hellbraun-weißlich gemustertem Gefieder bei gelblicher Kehle und hellem Bauch ist er dabei gut getarnt. Er bewohnt Baumhöhlen und zum Artenerhalt aufgehängte Nistkästen. Im Herbst fliegt er zur Überwinterung in wärmere Gefilde in West- und Zentralafrika sowie zunehmend nur bis Südspanien oder Griechenland. Sein Bestand wird auf 8.500 – 15.500 Brutpaare geschätzt bei abnehmender Tendenz. Er gehört zu den gefährdeten Arten, weil sein Lebensraum, nährstoffarme Grasflure mit lichtem Baumbestand zunehmend verschwindet.

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Fazit

Spechte sind wichtige Tiere in Ökosystemen mit Bäumen. Einige Arten sind sehr gefährdet, andere sind häufig und können gelegentlich Artenschutzinitiativen im Kleingarten stören, beispielsweise wenn sie Insektenhotels* mit Bestäuberinsekten oder Nistkästen mit Eiern und Jungvögeln von Gartenvögeln plündern. Doch wie oben gezeigt, gibt es viele Maßnahmen, mit denen man Spechte davon abhalten kann.

Fördern kann man Spechte, indem man Nistkästen für Spechte* aufhängt und im Winter füttert.

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Quellen (Auswahl):

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Gartenbuch-Vorstellung und Rezension: Lass wachsen! von Elke Schwarzer

Ich folge Elke Schwarzer seit langem auf Instagram wegen der humorigen Art, mit der sie ihren Lesern dort Fachwissen und wunderbare Bilder von Pflanzen und Insekten präsentiert. So war ich ganz gespannt auf ihr neues Buch „Lass wachsen! Nachhaltig Gärtnern, Artenvielfalt fördern, Ressourcen schonen“, das 2024 im Ulmer-Verlag erschien. Spoiler: Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. (Meinungsbeitrag**)

Lass wachsen! Buchcover mit Werbelink zu Amazon
Lass wachsen!*, Elke Schwarzer, Ulmer Verlag (Buchcover vorne)
Lass wachsen: Buchcover mit Werbelink zu Amazon
Lass wachsen!*, Elke Schwarzer, Ulmer Verlag (Buchklappe hinten)

Mit dem Gärtnern die Welt retten? Diese Frage stellt Elke Schwarzer gleich zu Anfang ihres Buches und zeigt dann, wie man mit seinem Gärtnern einen positiven Beitrag zum Klima- und Umweltschutz sowie zum Erhalt der Artenvielfalt leisten kann, dabei Spaß hat und sogar noch den Speisezettel erweitern kann.

Buchaufbau

Nach einer Heranführung an das Thema folgen die Grundlagen des grüneren Gärtnerns sowie gärtnerische Spezialthemen mit Einfluss auf Klima und Umwelt. Im weiteren Buch geht es darum, wie man den Garten tierfreundlich gestalten kann – mit vielen Beispielen, welches Tier welche Pflanze benötigt, sowie zahlreichen Pflanzenportraits. Natürlich fehlt auch der Serviceteil nicht mit Bezugsquellen und Leseempfehlungen.

Meine Eindrücke beim Lesen in Stichworten

  • Schöne Aufmachung und Bebilderung
  • Sinnvolle Struktur
  • Verständlich, inspirierend, ermutigend
  • Humorvoll und gut lesbar geschrieben
  • Schöne Bilder, schöne Beispiele
  • Holt auch EinsteigerInnen ab
  • Lockt mit Erfolgserlebnissen und neuen Gartenabenteuern
  • Lenkt die Aufmerksamkeit auf Verbesserungsmöglichkeiten mit positivem Ausblick
  • Verzichtet auf den erhobenen Zeigefinger, fokussiert auf Motivation

Das Buch zeigt, wie man viele Aspekte unter einen Hut bringen kann: Wie man die Artenvielfalt erhalten und fördern, dabei die Bodenfruchtbarkeit erhöhen und etwas für das örtliche Kleinklima, aber auch gegen den Klimawandel als solchen tun kann. Und ganz nebenbei gibt es auch Ideen, den Speisezettel zu erweitern. Mit Artenvielfalt ist die von Pflanzen, Vögeln, Eichhörnchen und anderen Wild-/Gartentieren, von Wildbienen, Faltern und anderen Insekten sowie die der bodenbewohnenden Lebewesen gemeint.

Buchdaten

Lass wachsen!
Nachhaltig Gärtnern, Artenvielfalt fördern, Ressourcen schonen*
Elke Schwarzer
Ulmer Verlag, Stuttgart
Gebundenes Buch, 192 Seiten
ISBN 978-3-8186-2205-3

Die Autorin

Elke Schwarzer ist Diplom-Biologin, fotografiert Pflanzen und Tiere und gärtnert in ihrem Naturbiogarten, wenn sie nicht gerade ein Buch schreibt (Spiegel Bestsellerautorin). Ihre schönen Fotos zeigt sie, oft mit augenzwinkernden Bemerkungen, bei Instagram (Elke Schwarzer), ihre Gartenerlebnisse in Ihrem Blog (Günstig Gärtnern).

Mein Fazit

Mit dem Gärtnern die Welt retten – hilft das Buch dabei? Meiner Meinung nach ja, jeder Beitrag zählt! Sogar Einsteiger können mitmachen – egal ob Garten-, Balkon- oder Beetbesitzer im Gemeinschaftsgarten. Und Gärtnernde mit mehr Erfahrung finden frische Ideen, Beispiele und Perspektiven. Frau Schwarzers Schreibe macht Spaß und die Bilder inspirieren zum Nachmachen.

* Werbelink (gekennzeichnete Links sowie Buchabbildungen sind Werbelinks zu Amazon.de*)

** Werbung (diese Kennzeichnung wegen meiner Verbindung zum Ulmer-Verlag**, kostenloses Rezensionsexemplar auf eigenen Wunsch erhalten, Rezension unbezahlt. Meine Meinung ist davon nicht beeinflusst).

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